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Wer wir sind

KINO ASYL ist für die Münchner Filmliebhaber*innen ein neues Festival intensiver Begegnungen mit bislang unbekannter Filmkultur sowie mit den Kurator*innen mit Fluchthintergrund selbst, die ihr Programm und die von ihnen ausgewählten Filme selbst präsentieren. Ein weiteres Anliegen ist es, die Vielfalt der Gesellschaft aus der bunten Perspektive unserer Kurator*innen darzustellen. Wir sind der Überzeugung, dass Vielfältigkeit unser Leben bereichert – jedes Individuum in unserem Team ist einzigartig und dank unserer Kurator*innen wird diese Einzigartigkeit ohne dabei auszugrenzen gegenseitig gefördert. Jeder Mensch, der diese Überzeugung und unsere Leidenschaft an (Kurz-)filmen teilt, ist herzlich eingeladen, mitzumachen.

KINO ASYL [Cinema Asylum] is a festival showing films from the home countries of the refugees living in Munich. The festival will be planned by the refugees, with support from professionals and has the potential to become an inherent part of Munich’s festival scene. The participating youth will learn to actively engage in, form, and enrich the unfamiliar culture of which they are now part. Through the practical exercises of producing the festival they will gain competence in a range of media-related skills, as well as receiving a platform from which to share their own culture and stories. Working on film translations and public presentations within the scope of the festival builds confidence and supports language acquisition.

In einer Gesellschaft, in der viele Menschen mit Migrationshintergrund leben, ist ein gegenseitiges Verständnis notwendig, aus dem das Kernziel von KINO ASYL hervorgeht: eine wertschätzende, widerstandsfähige und vielfältige Zukunft zu fördern, während Filme aus verschiedenen Kulturen präsentiert werden und Menschen einander begegnen. Interkulturelles Verständnis ist eine echte Herausforderung für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft als Ganzes – für den Zusammenhalt ist es das Wichtigste überhaupt.

Integration umfasst daher auch wechselseitige Prozesse der Wahrnehmungs-, Kultur-, Verhaltens und Haltungsentwicklung von beiden Seiten, nur so ist kulturelle Inklusion möglich. Das Kennenlernen der deutschen Kultur und der Kultur des jeweiligen Gegenübers ist für uns bei KINO ASYL von zentraler Bedeutung, um das gegenseitige Verständnis zu erleichtern und einen Beitrag für ein friedlicheres Miteinander zu leisten.

Ein direkter Einblick in eine
Vielzahl verscheidener Kulturen.

Seit 2015 das „erste KINO ASYL der Welt“ dazu einlud, Filme aus aller Welt zu sehen, die von jungen Menschen mit Fluchterfahrung kuratiert und präsentiert wurden, hat sich vieles verändert. Die Mehrzahl der Kurator*innen lebt mittlerweile schon seit einigen Jahren in Deutschland. Sie haben Freundschaften geschlossen, Familien gegründet, Ausbildungs-, Arbeitsstellen und Studienplätze gefunden – sie sind hier angekommen. Ihre Flucht ist ein Teil ihrer Identität, doch das nächste Kapitel hat längst begonnen.

Dieses Ankommen spiegelt sich im Festival wieder: Die Kurator*innen und Unterstützer*innen aus unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen planen gemeinsam KINO ASYL – und das mittlerweile alles in deutscher Sprache. Es wird gemeinsam konzipiert, organisiert und diskutiert. Einbringen ist ausdrücklich erwünscht.

Trotz aller Gemeinsamkeiten bleibt auch die kulturelle Identität und Individualität ein wichtiger Bestandteil des Festivals. Hier setzt KINO ASYL an. In jedem Land gibt es eine eigene Film- und Fernsehkultur, durch deren Sendungen und Filme man geprägt ist. Was wäre das deutsche Fernsehen ohne „Wer wird Millionär“, ein Sonntag ohne den „Tatort“, Youtube ohne „Funk“ oder das junge deutsche Kino ohne Fatih Akins „Tschick“. Aus den Ländern der Neuangekommenen kennen wir diese Kulturgüter nicht. Diese kennen zu lernen und zeigen zu dürfen ist ein großer Gewinn – für beide Seiten.

KINO ASYL ist ein wichtiger Anstoß für uns alle, alte Sichtweisen zu hinterfragen, neue Perspektiven einzunehmen und vor allem neue Beziehungen einzugehen, die jenseits von etablierter Weltdeutung und politischen Verwerfungen die Menschen und die menschliche Erzählung in den Mittelpunkt stellen.

Dr. Hans-Georg Küppers Kulturreferent München 2007-2019

Jede*r Kurator*in präsentiert dem Auditorium einen eigens ausgesuchten oder selbst produzierten Film und damit auch oftmals die eigene Geschichte. Dadurch erhält das Publikum Einblicke in die Filmkultur des jeweiligen Heimatlandes, aber auch Einblicke in das Leben der Menschen dort. Die Filme sind unterschiedlicher Natur. Manche regen zum Lachen, manche zum Weinen und alle zum Nachdenken und Perspektivwechsel an.

Das Festival ist so angelegt, dass die Kurator*innen auf allen Ebenen aktiv eingebunden sind. Dies wird im Rahmen von Workshops und durch Teamtreffen gewährleistet. So gestaltet das Festivalteam gemeinsam Design, Öffentlichkeitsarbeit, Trailer, Filmprogramm sowie die Präsentation der Filme, übersetzt und untertitelt diese gegebenenfalls. Auch das mögliche Rahmenprogramm mit Ausstellung, Musik und Essen wird gemeinsam kreiert.