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Buch der Erinnerung

Am Sonntag, den 27. September 2020, begann der Krieg. Wir haben unser erstes Semester im Journalismus begonnen. Für die Neulinge war es nicht leicht, die ersten beruflichen Erfahrungen mitten im Krieg zu sammeln. Auch das Geschehen aus der Ferne zu verfolgen war schwierig.
Wir beschlossen, nach Artsakh zu fahren. Nach mehreren gescheiterten Versuchen gelang es uns schließlich Anfang November. Wir reisten mit freiwilligen Ärzten nach Artsakh, um ihre Arbeit zu dokumentieren. Das Filmen endete, als die Sicherheitskräfte der Spezialeinheiten am Kontrollpunkt Karvachar mich beim Filmen im Krankenwagen sahen. Sie nahmen mir die Kamera weg und löschten das gesamte Filmmaterial. Es folgten eine Reihe von Verboten: Alles auf der Straße ist ein potenzielles militärisches Objekt, es ist gefährlich, Telefone und Kameras dürfen unter keinen Umständen eingeschaltet werden.

Warum möchte ich euch diesen Film zeigen?

„Am Sonntag, den 27. September 2020, begann der Krieg. Filmen war überall verboten. Das Einzige, was uns blieb, war ein Tagebuch. Das Schreiben war nicht verboten und niemand kontrollierte es. Sona beschloss, als angehende Journalistin aufzuschreiben, was wir in den schwierigen Tagen sahen und erlebten. Ich zeichnete die Bilder dazu und wir machen diesen Film daraus. Die Erinnerungen der vergangenen Monate und Jahre sollten nicht verfälscht werden – wir wollen sie nicht vergessen.“ (Maria, Sona)

Regie

Maria Matinyan, Sona Nersesyan

Land | Jahr

Armenien 2021

Sprache

OmU

Dauer

3 Min.

Vorstellung

04.12.2022

Münchner Kammerspiele I Werkraum

19:00 Uhr

„Ich bin eine in München lebende Künstlerin, Kunstpädagogin und Kuratorin armenischer Herkunft, die das Leben liebt und versucht, andere damit anzustecken. Ich glaube stark an die Kraft des interdisziplinären Vernetzens und der kreativen Zusammenarbeit. Da ich diese Begeisterung für kulturellen Austausch mit anderen Kunstschaffenden teile, gründeten wir 2020 die sozial-kulturelle Plattform G.Urban (www.gurbanplatform.com) zwischen München und Armenien, die sich für gemeinsame internationale Projekte in beiden Ländern einsetzt.

Als ortsspezifische Künstlerin liebe ich es, mich mit Räumen, Zeit und Erinnerungen künstlerisch zu beschäftigen: insbesondere mit den Klang-Erinnerungen an speziellen Orten, Menschen, Gefühle und Ereignissen. Sie erscheinen als eine Verbindung zwischen der Vergangenheit, der Zukunft und dem, wo wir jetzt stehen.“ (Maria)