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Rückblick KINO ASYL 2018

Volle Häuser, intensive Diskussionen und gute Laune trotz heftiger Themen beim vierten KINO ASYL Filmfestival.

„Was kann ich dir erzählen?“ – Eine der Fragen, die der stimmungsvolle Trailer des Festivals KINO ASYL stellt. Auch dieses Jahr zeigten wieder Kuratoren mit Fluchthintergrund Filme aus ihrer Heimat. Neu hinzugekommen sind im Festivalprogramm Filme, die die eigene Perspektive auf die aktuelle Situation hier präsentieren. Beim Festival boten sich viele Gelegenheiten für das sehr interessierte Publikum vor und nach den Filmen mit den Kuratoren ins Gespräch zu kommen.
KINO ASYL fand 2018 bereits zum vierten Mal statt und konnte in den Kammerspielen, in der HFF, im Bellevue di Monaco und im Gasteig in meist vollen Sälen das Publikum begeistern. Dieses Jahr fand erstmalig in der HFF eine Masterclass statt, bei der sich geflüchtete Filmemacher mit Filmstudent*innen über die Filmarbeit, unter teils schwersten Bedingungen in den Herkunftsländern, austauschen konnten.
„Willst du mich kennenlernen?“, fragt der Trailer weiter. Eine Frage, die sich Dank der offenen Kommunikation durch die Kuratoren, überragenden Rückmeldung des Publikums, ausgebuchten Veranstaltungen und Präsenz in Zeitung, Film und Fernsehen eindeutig mit „Ja“ beantworten lässt. Es war durchweg ein intensives, lebendiges und authentisches Erlebnis. KINO ASYL wird auch 2019 weiterhin ein fester Bestandteil in der Festivalszene Münchens sein.

Hier einige Impressionen (Copyright Max Kratzer):

Ankündigungstext

Filme aus ihren Heimatländern

Vom 2. bis 7. Dezember 2018 findet in München zum vierten Mal das Filmfestival KINO ASYL statt. KINO ASYL wird von in München lebenden jungen Geflüchteten aus unterschiedlichsten Herkunftsländern gestaltet. So wurde das Festival von der Initiative „Kultur öffnet Welten“ ausgezeichnet und mit dem renommierten Dieter-Baacke-Preis bedacht.

Verbunden sind die Kurator_innen durch ähnliche Erfahrungen von Flucht und Vertreibung. Sie eint die Hoffnung auf eine neue sichere Heimat in Deutschland. In der Auswahl der Filme spiegeln sich die eigenen Lebenswelten, persönlichen Geschichten und individuellen Interessen der jeweiligen Kurator_innen wieder. Bei der Veranstaltungsreihe steht damit nicht nur die Vorführung der Filme, sondern auch Persönlichkeit, Geschichte und Gegenwart der jungen Menschen im Vordergrund.

Feierlich eröffnet wird das vielseitige Programm am 2.12. um 19:00 Uhr in den Kammerspielen/Kammer 2 von Jarck Boy (Reggea/Dancehall/AfroPop Sänger) aus SeneGambia. Er präsentiert zwei eigene Musikvideos, produziert in München und Sukuta (Gambia). Weiter geht es mit einer Deutschlandpremiere: „Just for one day“ (Afghanistan 2018). In diesem Kurzfilm verkleidet sich ein Mann für einen Tag als Frau, um deren Alltag in Afghanistan zu durchleben. Den Abschluss der Eröffnung bildet das Filmjuwel „Facing Mecca“ (Schweiz 2017). Dabei geht es um den syrischen Flüchtling Fareed, der seine verstorbene Frau nach muslimischem Brauch beerdigen will und dabei gegen die Bürokratie und Borniertheit in einem Schweizer Dorf kämpft.

Der zweite Festivalabend ist thematisch passend im Bellevue di Monaco lokalisiert. Gezeigt wird “Newcomers” (Deutschland 2018) von Ma’an Mouslli, der selbst aus Syrien geflohen ist und nun seit vier Jahren in Deutschland lebt. In diesem Film gibt er geflüchteten Menschen in Deutschland eine Bühne und lässt sie ihre Geschichte selbst erzählen. Anschließend kann mit dem Filmemacher über den Film diskutiert werden.

Die Kooperation mit der HFF München wurde 2018 weiter ausgebaut. So wird eine längst überfällige Plattform für geflüchtete Filmschaffende initiiert. In Form einer Masterclass (5. Dez. | 15 Uhr | HFF) wird ein Austausch mit Studierenden der HFF und weiteren Interessenten stattfinden, bei dem es nicht nur um Filmerfahrungen und Herausforderungen beim Dreh in anderen Ländern geht, sondern auch die Möglichkeit geschaffen wird, sich im lockeren Rahmen besser kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.  Um 20 Uhr geht es dann nahtlos in ein Kurzfilmprogramm mit Filmen aus Senegal, Syrien und Afghanistan über.

 

Nach namenhaften Langfilmen, wie „Bekas“, „Drachenläufer“, „5 Broken Cameras“, und „Taste of Cement“ als auch der Möglichkeit, bei einigen Filmen mit den Regisseuren ins Gespräch zu kommen, endet die Festivalwoche am Freitag. Für einen gebührenden Abschluss werden zum Finale Kurzfilme und musikalische Schmankerl bei der Closing Party im Pixel(Gasteig) geboten.

 

Die Filme werden in den Kammerspielen München, im Bellevue di Monaco, im Münchner Gasteig, der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) und im Pixel/Gasteig präsentiert. Die Veranstaltungen von KINO ASYL sind kostenfrei, Spenden sind willkommen.

KINO ASYL wird vom Medienzentrum München in Kooperation mit Refugio München veranstaltet. Weitere Kooperationspartner sind: Filmstadt München, Münchner Stadtbibliothek, Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München, Bellevue di Monaco, Pixel/Gasteig und Münchner Kammerspiele. Die Veranstaltung wird vom Kulturreferat München und dem Stadtjugendamt München gefördert.

 

www.fb.me/kinoasyl